In „Digitale Diagnosen“ geht Wiesböck der Frage nach, inwieweit die Enttabuisierung von psychiatrischen Diagnosen gleichzeitig zu deren Popularisierung beiträgt. Die Soziologin stellt die zentrale Frage, welche gesellschaftlichen Umstände und Akteur:innen dafür förderlich sind, dass Fragen zur emotionalen Ausgeglichenheit und Funktionalität immer mehr zu Fragen von Gesundheit oder Krankheit werden. „Psychiatrische Diagnosen können als eine offizielle Anerkennung von Leid und Ineffizienz gesehen werden, in einer auf sichtbare Produktivität ausgelegten Gesellschaft, die dafür sonst kaum Raum lässt“, so die Autorin. Das Buch wurde international vielfach rezensiert (z.B. Spiegel, Deutschlandfunk Kultur, WOZ) und wird u.a. auf der Leipziger Buchmesse präsentiert.