Better Regulation in Austria - phase II

Projektleitung: Florian Spitzer
Projektteam: Kira Abstiens, Katharina Gangl, Kerstin Grosch, Anna Walter, Raphael Gottweis, Michael Keinprecht, Teresa Hübel, Teresa Koch, Patricia Stehl
Laufzeit: September 2020 – März 2022
Finanzierung: Europäische Kommission, DG Reform


Das Projekt befasst sich mit der Bereitstellung evidenz-basierter, wissenschaftlich fundierter Instrumente für die österreichische Bundesverwaltung. In einem transdisziplinären, kooperativen Prozess zwischen österreichischen Bundesministerien (BMKÖS, BMF, BKA) und wissenschaftlichen Einrichtungen in Österreich (Universität für Weiterbildung Krems, Complexity Science Hub Vienna, Institut für Höhere Studien, Universität Wien) wurden gemeinsam Erfordernisse definiert und die bedarfsgerechte Entwicklung der Instrumente vorangetrieben. Im ersten Teilprojekt wurde ein agenten-basiertes Modell entwickelt, mithilfe dessen sich die Auswirkungen bestimmter Politikmaßnahmen simulieren lassen. Im Rahmen des zweite Teilprojekts wurden Weiterbildungsworkshops in österreichischen Bundesministerien durchgeführt, um öffentliche Bedienstete mit den Anwendungsmöglichkeiten verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse ("behavioural insights") in Politik und Verwaltung vertraut zu machen. Für das dritte Teilprojekt wurde ein Management Dashboard entwickelt, mithilfe dessen sich der Fortschritt und weitere Charakteristika von Projekten des Regierungsprogramms visualisieren lassen.

Das IHS war zum einen als Konsortialführer für die finanzielle und administrative Abwicklung sowie gemeinsam mit dem BMKÖS für die Leitung des Gesamtprojekts verantwortlich. Inhaltlich zeichnete sich das IHS für den verhaltensökonomischen Projektteil, der sich mit der Weiterbildung öffentlicher Bediensteter hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis befasst, verantwortlich. Im Rahmen dieses Projektteils wurde zunächst eine Best-Practice Recherche durchgeführt, die untersucht, inwiefern in anderen Ländern und in internationalen Organisationen verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse ("behavioural insights") angewandt und organisatorisch in den jeweiligen Einrichtungen verankert werden. Untersucht wurde im Rahmen dieser Recherche auch, inwiefern Weiterbildung als Instrument verwendet wird, den verhaltenswissenschaftlichen Ansatz innerhalb der entsprechenden Institutionen bekannt zu machen sowie Implikationen und mögliche weitere Schritte für Österreich.

In einem nächsten Schritt wurde ein Workshopkonzept entwickelt, mit dem Ziel die Anwendungsmöglichkeiten verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse in der österreichischen Bundesverwaltung bekannter zu machen. Durchgeführt wurden insgesamt neun Workshops in sechs Bundesministerien, deren Fokus jeweils auf einem bestimmten Politikbereich lag. Im Rahmen der Workshops wurden verhaltenswissenschaftliche Grundlagen sowie deren Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis vermittelt, zudem wurden im Rahmen von Kleingruppen Lösungsansätze für politikrelevante Fragestellungen der Teilnehmenden erarbeitet. Abschließend wurde eine langfristige Implementierungsstrategie formuliert, die das Ziel verfolgt, die Workshops über die Projektlaufzeit in den Weiterbildungseinrichtungen der österreichischen Bundesverwaltung zu verankern und generell Grundlagen zu schaffen, die Anwendung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse im öffentlichen Bereich inhaltlich und organisatorisch voranzubringen.