Um den Erfolg und die Effekte von Hochschulbildung beurteilen zu können, ist es unerlässlich, Informationen über den Werdegang von Absolvent:innen zu erheben. Aus diesem Grund wurde dem tracking von Absolvent:innen in den letzten zehn Jahren zunehmende Aufmerksamkeit seitens der Europäischen Union zuteil. „Tracking“ meint dabei, die Situation von Absolvent:innen auch über längere Zeit, etwas mehrere Jahre nach dem Studienabschluss, auswerten zu können.
Die Forschungsgruppe Hochschulforschung am IHS hat bereits durch die Mitarbeit an einer EUROGRADUATE-Machbarkeitsstudie sowie der folgenden Pilotstudie (2018/19) zu diesem Prozess beigetragen. Parallel dazu wurden weitere Prozesse wie der Aufbau der European Graduate tracking initiative, begleitet von einem capacity building, und eine Mapping-Studie zu den Möglichkeiten des Absolvent:innen-Trackings in den EU-Staaten angeschoben.
Der EUROGRADUATE Survey 2022 ist das Nachfolgeprojekt der Pilotstudie von 2018/19. Er hat das Ziel, Auswirkungen des Studiums, Kompetenzen, Beschäftigungssituation, Mobilität und soziale Effekte bei Absolvent:innen aus 17 EU-Ländern zu untersuchen. Dazu werden Administrativdaten mit einer Online-Befragung kombiniert. Dies wird durch Forschungsteams in den teilnehmenden Ländern durchgeführt. Die Hochschulforschungsgruppe des IHS zeichnet sich als Teil eines internationalen Konsortium für die Koordination und Unterstützung der teilnehmenden Länder bei der Durchführung des Projektes mitverantwortlich.
Die Datenerhebung soll Absolvent:innen aller Studienprogramme an Hochschulen (mit Ausnahme von Doktoratsprogrammen) abbilden, die entweder ein Jahr oder fünf Jahre vor der Befragung ihren Abschluss gemacht haben. Die Feldphase wird im Herbst 2022 stattfinden. Anschließend werden ein alle Länder umfassender Datensatz, der auch in Form eines Scientific Use Files für die Forschung zugänglich gemacht werden wird, und ein international vergleichender Bericht erstellt. Die ersten Ergebnisse werden 2023 vorliegen.