Spotlight: Nora Haag
Nora Haag ist 2018 ans IHS gekommen, damals als studentische Mitarbeiterin. Heute forscht die Soziologin im Bereich Hochschulforschung und hat sich zuletzt mit einem Projekt zum Studierendenmonitoring befasst.
In welchen Bereichen bist du am IHS derzeit tätig?
Ich arbeite im Bereich der Hochschulforschung und habe dort vor allem mit Registerdaten zu tun, also Studien- bzw. Abschlussdaten, Daten zur Prüfungsaktivität und Daten zum Erwerbsstatus.
Und an welchen Projekten arbeitest du?
Wir haben gerade zwei große Projekte abgeschlossen: Beim Studierendenmonitoring (STUDMON) waren 13 Universitäten unter der Leitung der Universität Graz beteiligt. Im Projekt haben wir die Abschluss-, Abbruchs- und Verbleibsquoten im Zeitverlauf für jedes Studium an jeder Universität dargestellt. Aber auch „Wo kommen die Studienanfänger:innen her?“ Sind die Studien prüfungsaktiv? Wie viele ECTS werden erbracht? In welchem Ausmaß liegt Erwerbstätigkeit vor? Gibt es parallele Studien? Und wohin wechseln die Studierenden? Die Auswertungen befinden sich auf über 3.000 PDFs. Ebenfalls abgeschlossen haben wir ein Projekt zur Prüfungsinaktivität, der Bericht ist aber noch nicht veröffentlicht.
Was war am STUDMON am interessantesten für dich?
Beim Studierendenmonitoring war vor allem spannend, die Fülle an Studien zu sehen und mit so einem großen Datensatz zu arbeiten, der die Gesamtheit der Studierenden in Österreich abbildet. Die konkrete Entwicklung der Auswertungsthemen erfolgte im Laufe des Projekts mit den beteiligten Universitäten, unter anderem in Workshops. Die Projektarbeit war daher sehr dynamisch. Ich bin 2018 ans IHS gekommen und dann in das Projekt eingestiegen.
Was hast du vor deinem Job am IHS gemacht?
Ich habe an einer HTL für Lebensmitteltechnologie maturiert und danach im Labor bei der AGES gearbeitet. Eigentlich habe ich zuerst nicht vorgehabt zu studieren, doch ich habe während meiner Arbeit gemerkt, dass mir statistisches Arbeiten Spaß macht. Deshalb habe ich mich dann entschlossen, ein Soziologiestudium zu beginnen. Im Studium habe ich mich zuerst in Familiensoziologie spezialisiert und mich während des Masters beim IHS beworben, damals noch als studentische Mitarbeiterin. So bin ich eher „zufällig“ in den Hochschulbereich gekommen.
Hast du vor noch ein Doktorat anzuhängen?
Ich habe es eigentlich nicht vorgehabt, finde den Gedanken aber langsam spannend. Ausschließen würde ich es nicht mehr.
Was gefällt dir an deiner Arbeit am IHS?
Ich finde, dass die Hochschulforschung ein sehr breites Feld ist, in dem man an vielen verschiedenen Themen arbeiten kann. Ich forsche sehr gern quantitativ und konnte mich in vielen Bereichen, z. B. in der Arbeit mit R, weiterentwickeln. Besonders spannend ist auch die Vielfalt an Daten, die für Projekte herangezogen werden kann. Bei der Evaluierung der Aufnahmeverfahren haben wir beispielsweise sowohl Umfragedaten als auch Daten der Hochschulstatistik verwendet. Aber nicht nur die Hochschulforschung an sich, auch meine Kolleg:innen sind der Grund, warum mir die Arbeit am IHS so Spaß macht.