Spotlight: Sebastian Koch
Sebastian Koch arbeitet in der Forschungsgruppe Makroökonomie und Wirtschaftspolitik und ist unter anderem an der Erstellung der vierteljährlichen Konjunkturprognose beteiligt.
In welchen Bereichen arbeitest du am IHS?
Ich bin in der Forschungsgruppe Makroökonomie und Wirtschaftspolitik. Meine Schwerpunkte sehe ich zum einen in der Konjunkturprognose, die wir vierteljährlich erstellen. Innerhalb dieser erstelle ich die Inflationsprognose für Österreich und den Euroraum. Wenn jemand am IHS oder von extern etwas zum Thema Preise und Inflation wissen möchte, dann landet das bei mir. Mein zweiter Schwerpunkt hat ebenfalls etwas mit Prognose zu tun, inhaltlich aber näher am Thema Verkehr und Transport. So erstellen wir zum Beispiel Strukturdatenprognosen, die dann Verkehrstechniker als Input für ihre Verkehrsmodelle benötigen. Oder ganz aktuell arbeiten wir an der Entwicklung von Güterverkehrsprognosen, die wir in Form eines Online-Tools dem Auftraggeber zur Verfügung stellen. Neben diesen beiden Schwerpunkten unterstütze ich die Kolleginnen und Kollegen bei der Erstellung oder Weiterentwicklung von Makromodellen, zum Beispiel wenn es um Elektromobilität und Umweltsteuern geht, oder ganz allgemein bei der Bewertung von Politikmaßnahmen.
Wie bist du ans IHS gekommen?
Während meines Masterstudiums an der Uni Wien habe ich das Institut in den Jahren 2008 -2010 als Stipendiat kennengelernt. Seitdem liegen mir das Haus und die Kolleginnen und Kollegen sehr am Herzen. Seit 2013 bin ich nun fix am Institut.
Welche Aspekte deiner Arbeit interessieren dich dabei am meisten?
Mich interessieren viele Dinge. Unter anderem macht mir die Visualisierung von Daten sehr viel Spaß. Ich habe zum Beispiel gemeinsam mit einem Kollegen aus dem IT-Bereich ein Online-Tool entwickelt, mit dem sich Inflationsdaten visualisieren lassen.
Was sind die Vorteile des Tools?
Mit dem Tool findet man die Story, die die Daten erzählen, extrem schnell. Mit ein paar wenigen Klicks hat man am aktuellen Stand die Entwicklungen analysiert ohne jedes Mal die Daten wieder neu aufbereiten zu müssen. Gerade bei Fragestellungen, wie wir sie in unserer vierteljährlichen Konjunkturprognose haben, oder etwa, wenn man an der Entwicklung in den anderen europäischen Ländern interessiert ist, ist das eine große Unterstützung.
Müssen die Daten im Hintergrund gepflegt werden?
Die Datenabfrage (vom Eurostat-Server) und die anschließende Visualisierung passieren grundsätzlich vollautomatisch. Angepasst werden muss das Tool nur, wenn sich die Schnittstelle zu den Datenquellen oder die Bezeichnung der Codes ändern, wie zum Beispiel jetzt im Zuge des Austritts des Vereinigten Königreichs.
Was sind sonst derzeit aktuelle Projekte?
Ganz aktuell arbeite ich an einem Projekt zur Neuen Seidenstraße. Das ist wieder ein Projekt, in dem sowohl eine wirtschaftliche Expertise als auch Erfahrungen aus dem Bereich Transport gefragt sind. Außerdem stelle ich gemeinsam mit Jan Kluge eine neue IHS-Forschungsplattform „Transport und Mobilität“ auf die Beine. Viele im Haus arbeiten zum Thema Transport und Mobilität, da wir aber alle einen unterschiedlichen Blickwinkel und Background haben und noch dazu verschiedenen Forschungsgruppen angehören, kommt die Zusammenarbeit und auch die Außenwahrnehmung unserer Aktivitäten zu diesem Thema etwas zu kurz.
Sind schon konkrete Inhalte für die Plattform geplant?
Wir sind gerade erst am Anfang und sind nun dabei die grundsätzliche Ausrichtung festzulegen. Wir wollen künftig vor allem mit den drei Forschungsgruppen, die in diesen Bereichen Kompetenzen besitzen, zusammenarbeiten. Hier geht es zunächst darum, in welchem Rahmen und mit welchem inhaltlichen Fokus eine Veranstaltung stattfinden kann.
Was sind derzeit die größten Herausforderungen in deinem Arbeitsalltag?
Herausforderungen? Ja…haben wir auch. Die gehen wir gemeinsam an ;-) .
Danke für das Gespräch!