Wissenschaftsskepsis messen

von Katrin Auel und Johannes Starkbaum

Wie lässt sich Wissenschaftsskepsis eigentlich messen? Das war eine der Fragestellungen einer aktuellen IHS-Studie. Auf Basis einer Literaturrecherche definieren wir Wissenschaftsskepsis als systematische und unbegründete Ablehnung von Wissenschaft. Unsere Studie zeigt: Ein Großteil der österreichischen Bevölkerung ist Wissenschaft gegenüber positiv eingestellt. Ein Kern von etwa zehn Prozent lehnt Wissenschaft hingegen grundsätzlich und über mehrere Bereiche hinweg ab. Woher kommt diese Zahl? Analysiert wurde dafür die Zustimmung zu vier wissenschaftsskeptischen bis verschwörungstheoretischen Aussagen, die im Zuge der Eurobarometer 516 Befragung von 2021 erhoben wurde. Ein Prozent der Befragten stimmten dabei allen vier Aussagen zu, weitere neun Prozent stimmten drei der vier Aussagen zu. Systematische Wissenschaftsskepsis findet sich nach dieser Definition nur in einem kleinen Segment der Bevölkerung, unterschiedliche Formen der Kritik an sowie Desinteresse gegenüber Wissenschaft sind allerdings durchaus weiter verbreitet. 

Um ein umfassenderes Bild zu den Einstellungen in Österreich gegenüber Wissenschaft zu erarbeiten, wertete die Studie, neben einer Literaturrecherche und historischen Analyse, außerdem noch Daten von vier weiteren Umfragen aus. Zudem wurden Expert:innen interviewt und Fokusgruppen mit Personen aus der Bevölkerung durchgeführt. Im Ergebnis zeigen sich Skepsis und Misstrauen in allen Bevölkerungsgruppen und nicht als ein exklusives Phänomen einzelner Gruppen. Zudem betrifft Kritik meist nicht die Wissenschaft selbst, sondern ihre Wechselwirkungen mit anderen Gesellschaftsbereichen wie der Politik. 

Die gesamte Studie steht auf der IHS-Website zum Download bereit

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