Seit Beginn der Pandemie zeigt sich ein Rückgang an wissenschaftlichen Publikationen von Frauen sowie ein Rückgang der Erstautorinnenschaft von Frauen bei Publikationen, also ein Rückgang an Leistungen, die zentral für eine erfolgreiche universitäre Karriere sind. Als Erklärungszusammenhang wird angenommen, dass Wissenschaftlerinnen mit betreuungspflichtigen Kindern gezwungen waren, mehr Zeit mit der Versorgung, Betreuung, Erziehung und homeschooling zu verbringen. Ein pandemiebedingter Mehraufwand an Care-Leistungen kann für Early Stage Researcher deutliche Karriereschäden nach sich ziehen, wie geringere Chancen für eine Anschlussbeschäftigung oder der Entfall von Stipendien aufgrund der Nicht-Erfüllung von Leistungsvereinbarungen. Das zentrale Interesse der qualitativen CAREDEMIA Studie ist es, berufliche Verläufe und Karriereperspektiven von Nachwuchswissenschaftlerinnen mit betreuungspflichtigen Kindern in Wien im Kontext von intensivierter unbezahlter Carearbeit im Zuge der COVID-19-Pandemie zu untersuchen.