Das Projekt knüpft an die international aufkommende Debatte zu „sozialem Fortschritt“ an (z.B. International Panel on Social Progress – IPSP; Social Progress Imperative; Stiglitz/Sen/Fitoussi 2009: The Measurement of Economic Performance and Social Progress Revisited). Zielsetzung dieser Debatte ist es u.a., sozialen Fortschritt messbar zu machen und damit die Engführung auf Wirtschaftswachstum und BIP zu überwinden.
Im Rahmen des Projektes wird in einem 1. Schritt auf Basis des holistischen Zugangs zu Social Progress im IPSP ein theoretisches Konzept von sozialem Fortschritt in den Bereichen Bildung und Arbeit aufgebaut. In einem 2. Schritt wird für die beiden Bereiche ein Indikatorensystem erarbeitet, damit die Entwicklung über die letzten Jahr(zehnt)e in Hinblick auf sozialen Fortschritt eingeschätzt werden kann. Der 3. Schritt besteht darin, die Indikatoren zu berechnen um schließlich auch die Frage beantworten zu können, inwieweit die Entwicklungen am Arbeitsmarkt und im Bildungssystem als sozial fortschrittlich gelten können.
Methodisches Ziel ist die Erarbeitung eines Wachstumsmodells, das die Entwicklung der Indikatoren in den einzelnen Bereichen und ihre Interaktion im Zeitverlauf in einem Gesamtmodell analysiert. Die Indikatoren eines Bereiches (z.B. Qualität der Arbeit, Einkommen) werden dabei zu einem Faktor zusammengefasst und im Rahmen eines Messmodells durch die konfirmatorische Faktorenanalyse validiert. Die Faktoren werden im Strukturmodell zueinander entweder korrelativ oder kausal in Beziehung gestellt. Damit lässt sich der Beitrag eines Indikators zur Veränderung des Faktors unter Berücksichtigung der Veränderungen in den anderen Faktoren sowie in den Rahmenbedingungen (z.B. Wirtschaftswachstum) im Zeitverlauf abschätzen.