Das Projekt gliedert sich in zwei Teile: Das Ziel des ersten Teils besteht darin, einen neueren Diskurs aus der internationalen Hochschulforschung und Hochschulpolitik, der sich unter dem Stichwort der „Third Mission“ von Universitäten entwickelt hat, für Wien fruchtbar zu machen. Das Projekt umfasst erstens eine Aufarbeitung der internationalen Diskurse, um diese für Österreich nutzbar zu machen, und zweitens eine erste institutionelle und empirische Analyse der Wahrnehmung und Umsetzung der „Third Mission“ mit dem Schwerpunkt auf Wien. Systematisch kann man die Wahrnehmung der „Third Mission“ im Überschneidungsbereich von Hochschulpolitik einerseits und Innovations- und Wettbewerbspolitik andererseits betrachten, gewissermaßen von der Perspektive der Angebots- bzw. der Nachfrage- und Nutzungsseite in Hinblick auf die Leistungen der Hochschulen.
Im zweiten Teil wird eine kritische Analyse der Literatur zur Tragfähigkeit des Konzepts des Knowledge Triangle (KT) als Basis für Politik wird präsentiert. Es zeigt sich eine Spaltung zwischen den politischen Diskursen und der Forschung. KT erscheint als oberflächliches politisches Konzept, zu dem es (noch) (fast) keine Forschungsergebnisse gibt, es wurden auch nur wenige Ansätze einer Realisierung gefunden. Auf Basis eines analytischen Rahmens werden die drei involvierten zweifach-Interaktionen im Dreieck untersucht, und es werden Extrapolationen auf die Dreifach-Interaktion vorgenommen. Einen Schwerpunkt bildet die „Third Mission“ der Universitäten. Eine wesentliche Herausforderung für eine KT Politik besteht darin, dass diese die vorherrschende Tendenz der Differenzierung im Hochschulwesen zugunsten einer (Re)Integration der Funktionen „umdrehen“ muss