Energie, Umwelt und nachhaltige Wirtschaftsstrukturen

Der Klimawandel hat gravierende ökologische, soziale und ökonomische Auswirkungen. Die Einhaltung globaler und nationaler Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung kann nur mit nachhaltigen Strukturen in allen Bereichen der Volkswirtschaft gelingen. Dies betrifft unter anderem die Landwirtschaft, die Industrie, den Verkehr und die Gebäude. Hier sind sowohl der private Sektor, also Unternehmen und Haushalte, als auch der Staat gefordert. Generell setzt der Staat die Rahmenbedingungen, beispielsweise durch eine ökologische Gestaltung des Steuersystems oder durch Markteingriffe, um Marktversagen zu korrigieren, indem etwa der Umweltnutzung oder -verschmutzung ein Preis zugeordnet wird.

Bei den Handlungsoptionen des Staates kann es um öffentliche Infrastruktur gehen, um nachhaltige Mobilität und eine erneuerbare Energieversorgung zu ermöglichen, oder darum, die Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe sicherzustellen. Es kann auch bedeuten, die Diffusion von Energie- und Umweltinnovationen zu beschleunigen, um die Unternehmen gleichzeitig klimafreundlicher und wettbewerbsfähiger zu machen. Ein besonders wichtiger Aspekt ist dabei, Haushalte und Unternehmen gegenüber Schocks resilient zu machen. Das gilt sowohl für klima- und umweltbezogene Ereignisse wie Fluten, Hitze- oder Trockenperioden, aber auch für ökonomische Entwicklungen wie Unterbrechungen der kritischen Infrastruktur sowie für soziale Ungleichheiten und den demografischen Wandel. Evidenzbasierte und strategisch stimmige Politikmaßnahmen werden immer wichtiger, um nachhaltige Strukturen zu etablieren.

Die Forschungsgruppe betreibt interdisziplinäre Forschung zu Themen wie:

  • Identifikation und Analyse von Determinanten von Wirtschaftswachstum und Resilienz
  • Einfluss der Energiewende von fossilen zu regenerativen Energieträgern auf Arbeitsmarkt, Fachkräftebedarfe und Produktivität
  • Ökonomische Wettbewerbsfähigkeit und Strukturwandel
  • Ökonomische, umweltbezogene und soziale Auswirkungen von Politikmaßnahmen oder Investitionsprojekten
  • Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Wirtschaft und Gesellschaft (insbesondere Maßnahmen zur Vermeidung und Abmilderung der ökonomischen und sozialen Folgen und der Anpassung)
  • Energiepolitik und Infrastrukturfragen
  • Analyse von Umwelteffekten auf die Wirtschaft und Gesellschaft, z. B. Schadstoffemissionen, Land- und Ressourcenverbrauch

Die Methoden, die in der Gruppe genutzt werden, umfassen angewandte Ökonometrie, Zeitreihenmodelle, strukturelle Makromodelle, qualitative Analysen, Methoden aus dem Bereich des Operations Research, multiregionale, umweltbezogene Input-Output-Analyse oder dynamische Ökoeffizienzanalysen.

Forschungsgruppenleiter

Bild Christian Kimmich

Christian Kimmich

Head of Research Group, Sprecher für Energie- und Umweltpolitik
+43 1 59991 213
christian.kimmich@ihs.ac.at