Spotlight: Claudia Royc


Seit wann bist du am IHS und in welchem Bereich warst du davor tätig?

Ich bin 2017 ans Institut gekommen und steuere auf mein siebenjähriges Jubiläum zu. Davor war ich lange am Theater und im Eventmanagement bei diversen Agenturen. Studiert habe ich Geschichte und 2010 an der Uni Wien meinen Abschluss gemacht.

Wie hat sich dein Aufgabenbereich gewandelt?

Ich war zu Beginn im Adminteam und für die Betreuung von drei Forschungsgruppen verantwortlich. Eventmanagement war damals ein Teil meines Aufgabengebiets, als 2021 das Communications Team neu aufgestellt wurde, bin ich dorthin gewechselt und seitdem Vollzeit für Veranstaltungen zuständig.

Was waren zuletzt größere Veranstaltungen, an denen du gearbeitet hast?

Wir hatten im Juli zwei große Konferenzen. Die EuHEA Konferenz war bei weitem die größte Konferenz, an der das IHS bisher beteiligt war. Wir haben sie in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien umgesetzt und konnten über 900 Personen aus aller Welt begrüßen. Das war natürlich eine Riesenaufgabe und ein Projekt, das mich die letzten fünf Jahre begleitet hat, weil wir sie aufgrund der Covid-Pandemie um zwei Jahre verschieben mussten. Die Rückmeldungen dazu waren durchwegs positiv. Ein zweites Großevent war die Eurostudent Konferenz, die ebenfalls an der WU Wien stattgefunden hat – generell wären solche großen Konferenzen ohne Kooperationen mit anderen Institutionen nicht möglich.

Was waren die größten Umstellungen für dich beim Wechsel von einem Kultur- in einen Wissenschaftsbetrieb?

Das Publikum und die Intention hinter den Events ist natürlich eine andere. Im Kunst- und Theaterbereich geht es darum, das Publikum zu unterhalten und zu fordern. Es auch mit Dingen zu konfrontieren, mit denen es sich unter Umständen nicht auseinandersetzen möchte. Emotionen stehen außerdem stark im Vordergrund, das ist bei der Wissenschaft anders. Auch dort will man etwas im Publikum bewegen, es mit Informationen in Kontakt bringen und in einen Diskurs treten. Es geht aber stärker um die Vermittlung von Fakten. Auch wenn diese Fakten natürlich Emotionen auslösen können – das hat man unter anderem während Corona gesehen.

Stichwort Corona: 2020 habt ihr am IHS die „Leben mit Corona“-Konferenz umgesetzt. Was waren dabei die Erfahrungen?

Corona hat sehr plötzlich grundlegend verändert, wie wir Veranstaltungen machen. „Leben mit Corona“ ist durch die Idee entstanden, Forscher:innen, die sich aus den verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen mit der Pandemie auseinandersetzten, eine Plattform zu bieten. Nachdem es am IHS sehr viele Projekte zum Thema gab und nach wie vor gibt, hat es sich angeboten, hier eine Konferenz auszurichten. Das war eine unglaubliche Herausforderung, weil wir im Sommer 2020 strenge Auflagen hatten, etwa was Abstandsvorgaben, Hygienebestimmungen oder Maskenpflicht betrifft. Wir haben die Veranstaltung an allen drei Tagen hybrid durchgeführt und waren damit eine der ersten Institutionen, die das in dieser Größe umgesetzt hat. Mittlerweile sind solche Events Routine, weil Equipment und Know-how vorhanden sind, damals war das aber absolutes Neuland.

Welche Veränderungen hat es im Veranstaltungsmanagement seit Corona gegeben?

Stark zugenommen hat, wie angesprochen, die hybride Komponente. Das ist auf jeden Fall positiv, wenn man Personen so etwa lange Anreisewege ersparen kann. Die letzten zwei Jahre ist mir zudem aufgefallen, dass sich die Quote an Personen, die sich zu Veranstaltungen anmelden, aber dann nicht auftauchen, stark erhöht hat.

Das Eventteam als eigene Organisationseinheit gibt es am IHS jetzt seit gut drei Jahren, eine positive Entwicklung?

Absolut. Es war sehr wichtig, dass hier eine eigene Abteilung aufgebaut wurde, weil das die Möglichkeit eröffnet, Expertise aufzubauen. Das macht es allen Beteiligten wesentlich einfacher, Veranstaltungen abzuhalten. In vielen anderen Institutionen gibt es das nicht. Es ist außerdem positiv, dass es dem IHS wichtig ist, mit diesen Veranstaltungen Plattformen zu bieten, wo sich Wissenschafter:innen austauschen und einen lebhaften Diskurs führen können.