FFG GreenTouch: XR-Ergo für den ökologischen Handabdruck
Die Klimakrise ist laut der Weltgesundheitsorganisation die größte Bedrohung für die globale Gesundheit und erfordert Veränderungen auf sozialer, gesellschaftlicher und individueller Ebene (WHO 2021). Im Gesundheitssektor steckt großes Potenzial, um Verhaltensänderungen anzustoßen, die individuelle und gesellschaftliche Resilienz fördern. Seit 2018 wird insbesondere von Ergotherapeut:innen verlangt, sich aktiv an dieser Transformation zu beteiligen – Klarheit über Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis fehlt jedoch.
Hier setzt das FFG Projekt GreenTouch an und bietet innovative Lösungsansätze für den Bereich der Ergotherapie: Therapeut:innen sollen mittels Extended Reality (XR) zum einen selbst die nötigen Klimakompetenzen entwickeln, um diese dann zum anderen mit Hilfe der Technologie an ihre Klient:innen weiterzuvermitteln.
Multiplikatoren für Klimakompetenz
Ergotherapeut:innen unterstützen ihre Klient:innen dabei, deren alltagsbezogene Handlungsfähigkeit zu verbessern. Dabei können sie einen entscheidenden Beitrag zu individuellen Verhaltensänderungen und der Steigerung der Resilienz im Umgang mit Umweltveränderungen leisten. Um dies effektiv zu tun, benötigen sie spezifische Kompetenzen, die im GreenTouch-Projekt mithilfe von niederschwelliger Extended Reality (XR) vermittelt werden.
Im Mittelpunkt steht die co-kreative Entwicklung eines XR-Forschungsprototyps, bei der Expert:innen, Praktiker:innen und Klient:innen eingebunden sind. Dieser Forschungsprototyp soll Ergotherapeut:innen dazu befähigen, Klient:innen-spezifische Lösungen im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels aufzuzeigen.
Extended Reality als innovatives Lerninstrument
Im Gegensatz zu traditionellen Lernmethoden bieten XR-Technologien zusätzlich visuelle, akustische und haptische Elemente, die durch interaktive und emotionale Reize den Lernprozess intensivieren und eine nachhaltige Verhaltensanpassung fördern.
Durch die umfassende Evaluierung, in Hinblick auf Anwendbarkeit, User:innen-Experience, Usability und Interaktionsmöglichkeiten sowie Übertragbarkeit auf andere Berufe im Sozialbereich, wird das Potenzial von XR-Technologien zur Steigerung der Klimakompetenz analysiert.
Praxisnahe Lösungsansätze für eine nachhaltige Zukunft
Die Ergebnisse des Projekts leisten einen Beitrag zur Erreichung SDGs 3 (Gesundheit und Wohlergehen), 4 (Hochwertige Bildung), 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz). Sie bieten praxisnahe Lösungen, die in einem didaktischen Konzept und einem abschließenden Policy Brief zusammengefasst werden.
Das Team besteht aus IHS, AIT und FH St. Pölten (Forschungseinrichtungen), IMC Krems (Ausbildungsstätte für Ergotherapeut:innen) und future minds sowie in-scope (Unternehmen) und verfügt über Expertise und Erfahrung in den Bereichen VR/XR, Co-Kreation, Training, Klimakommunikation und Ergotherapie. Das IHS bringt als Projektkoordinator insbesondere Erkenntnisse des FFG Projekts „Virtual Skills Lab“ ein und berücksichtigt eine kontinuierliche Ethikreflexion im Verständnis von RRI und proEthics.