Pride Month? Ein Bekenntnis zu Vielfalt und Gleichstellung, nicht nur im Juni
Autorin: Petra Hirzer
Am 17. Mai 2024 hisste das Institut für Höhere Studien (IHS) anlässlich des Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) die Progress-Fahne. Damit setzte das Institut ein sichtbares Zeichen der Solidarität für den bevorstehenden Pride-Monat. Das Bekenntnis des IHS zu einem inklusiven und wertschätzenden Miteinander gilt jedoch nicht nur im Juni, sondern ist fest in der Unternehmenskultur verankert.
Das Hissen der Regenbogenfahne hat am IHS schon langjährige Tradition und fand auch in diesem Jahr unter Anwesenheit von Direktor Holger Bonin und Generalsekretärin Julia Studencki sowie zahlreichen Mitarbeiter:innen des Instituts im Vorhof des Palais Strozzi statt. Mit der wehenden Fahne setzt das Institut ein Zeichen für das Bekenntnis zu Vielfalt und Gleichstellung sowie zur Förderung von Akzeptanz und Inklusion marginalisierter Gruppen. 2024 wehte in der Josefstädterstraße erstmals eine neue Pride-Fahne, die sogenannte Progress-Fahne.
Die Progress-Pride-Flag als Symbol der Vielfalt
Die Regenbogenflagge oder ‚Pride Flag‘ gilt seit den 1970er Jahren als zentrales Symbol der LGBTQIA+-Bewegung im Kampf für Akzeptanz und Gleichstellung. Die bekannteste Version der Flagge zeigt sechs waagerechte Streifen, deren Farben spezifische Werte und Ideale repräsentieren: Rot steht für das Leben, Orange für die Heilung, Gelb für das Sonnenlicht, Grün für die Natur, Blau symbolisiert Harmonie und Violett steht für den Geist. Heute gibt es zahlreiche Flaggen, in deren Symbolik und Farbgestaltung einzelne Gruppen und Anliegen der LGBTQIA+-Community zum Ausdruck gebracht werden, wie beispielsweise die ‚Trans* Pride Flag‘ in den Farben Weiß, Hellblau und Rosa oder die ‚Intersex Pride Flag‘ mit dem Symbol eines violetten Kreises vor gelbem Hintergrund. Die ‚Progress Flag‘, die das IHS hisste, stellt eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Regenbogenfahne vor dem Hintergrund dieser Vielfalt dar und repräsentiert in der Farbgestaltung neben trans* und intergeschlechtlichen Personen auch queere Schwarze Menschen und People of Color als Zeichen der Verbundenheit und Solidarität. Ebenso wird damit ein Gedenken an die Verstorbenen der AIDS-Epidemie gesetzt.
Das Bekenntnis zu Gleichstellung und Antidiskriminierung am IHS
„Das Hissen der Progress-Fahne ist nicht nur eine symbolische Geste, sondern bringt auch ein klares Bekenntnis für Gleichstellung und Antidiskriminierung als zentrale Werteorientierung des Instituts zum Ausdruck“, so die Institutsleitung. Mit dem seit Jänner 2023 gültigen Gleichstellungsplan verpflichtet sich das IHS zu einer aktiven Gleichstellungs- und Gleichbehandlungspolitik. Damit wird das Ziel verfolgt, für alle IHS-Angehörigen – unabhängig von Diversitätsmerkmalen wie Geschlecht/Gender, Alter, ethnischer/nationaler Zugehörigkeit, sexueller Orientierung, Religion und Weltanschauung oder gesundheitlicher Beeinträchtigung/Behinderung – eine diskriminierungsfreie und wertschätzende Arbeitsumgebung zu schaffen. Durch die konsequente Umsetzung gleichstellungsfördernder Maßnahmen wird die wertschätzende Anerkennung von diversen L(i)ebensorientierungen und -realitäten im gemeinsamen Miteinander gewährleistet und jeglicher Form von (identitätsbezogener) Benachteiligung, Diskriminierung oder Gewalt vorgebeugt.
Ein Bekenntnis über den Pride Month Juni hinaus
Auch wenn die Progress-Fahne bis zum nächsten Jahr wieder eingerollt wird, bleibt das Bekenntnis zu einem inklusiven und wertschätzenden Miteinander in der Unternehmensstruktur und -kultur des IHS fest verankert. Der jährliche Pride-Monat Juni ist eine Gelegenheit, die Fortschritte in der Förderung von Akzeptanz, Gleichstellung und Gleichberechtigung zu reflektieren und zu feiern. Gleichzeitig besteht nach wie vor Forschungs- und Handlungsbedarf, wenn es um verschiedene Formen von Benachteiligung, Ausgrenzung oder Diskriminierung sowie damit einhergehenden Erfahrungen geht. Am IHS werden zahlreiche Forschungsprojekte und Studien mit Fokus auf Gender- und Diversitätsthemen durchgeführt, darunter auch Projekte aus dem Bereich der Queer-Forschung.
Beispielsweise werden im Projekt QUEREDEM die vielfältigen Lebensrealitäten und Praktiken von LGBTQIA+-Personen in Wien untersucht und die Studie Queer in Wien, die nach 10 Jahren in die zweite Runde geht, verspricht spannende Einblicke in die Themenschwerpunkte Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Elternschaft, Politik, Alter, das Erleben des Öffentlichen Raums und die Community. So leistet das IHS auch durch angewandte Forschung einen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft.
Und zum Abschluss noch eine weitere gute Nachricht: Im Rahmen einer IHS-Studie aus dem Jahr 2021 wurde eine Bedarfserhebung zu LGBTQIA+-freundlichen Wohngemeinschaften für Senior:innen durchgeführt. Wir freuen uns, dass die aus den Studienergebnissen abgeleiteten Empfehlungen Früchte tragen und das ehemalige IHS-Gelände in der Stumpergasse 56 im Rahmen der ‚Wohngemeinschaft Vielfalt‘ ab dem kommenden Jahr zur ersten queeren Wohn-WG für Senior:innen ab 60 Jahren im Gemeindebau wird.